Der Begriff EX-IN Tandem bezieht sich auf die obligatorische Doppelmoderation in > EX-IN Kursen. Hier müssen immer ein Genesungsbegleiter oder eine Genesungsbegleiterin mit EX-IN Trainerschein und eine „konventionelle“ Psychiatrie-Fachkraft (z.B. Ergotherapeutinnen/Ergotherapueten, Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter, Ärztinnen/Ärzte…) mit Trainerschein gemeinsam agieren. Bei Doppelidentitäten (betroffene Profis) sind die Trainerinnen und Trainer angehalten sich über den gesamten Kursverlauf auf eine der beiden Rollen formal festzulegen.

Mit dem Trainertandem soll sichergestellt werden, dass keine einseitige Wissensvermittlung erfolgt. Im Zweifel muss das Schulbuchwissen hinter dem Erfahrungswissen zurückstehen. Auch soll keine einseitige Auslegung von Unterrichtsinhalten stattfinden.

Wichtig ist in der Gesamtschau, dass beide Seiten des psychiatrischen Systems (Patientenseite und Fachkraftseite) ausgeleuchtet werden und ggf. auch zwischen zwei differierenden Wahrnehmungswelten vermittelt wird. Dies ist mit Blick auf die spätere praktische Arbeit der Genesungsbegleiterinnen und Genesungsbegleiter von elementarer Bedeutung.

Das Tandem von „Erfahrenen“- und „Fachkraft“ -Trainer zeichnet sich dadurch aus, dass beide in der Lage sind, eine gemeinsame EX-IN Perspektive zu entwickeln und zu vermitteln (inklusiver Ansatz). Sie gestalten gemeinsam den Prozess der Entwicklung von individuellem und kollektivem Erfahrungswissen. Darüber hinaus erarbeiten und vermitteln sie von zwei unterschiedlichen Seiten aus, die komplexen beruflichen Anforderungen an EX-IN Genesungsbegleiter an der Schnittstelle zwischen Profis und Betroffenen.